Am 14. Juni 2023 wurde im Gedenkort Friedhof der Märzgefallenen in Berlin die Wanderausstellung „Karl Marx, Friedrich Engels und die Revolution 1848/49“ feierlich eröffnet. Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Karl-Marx-Haus Trier und dem Museum Industriekultur Wuppertal unter Beteiligung des Friedhofs der Märzgefallenen Berlin und des Kölnischen Stadtmuseums.
Die Revolutionen von 1848/49 erschütterten zahlreiche Staaten und Gesellschaften Europas. Menschen gingen auf die Straßen und kämpften für soziale Gerechtigkeit, politische Teilhabe, nationale Einheit, Demokratie und Menschenrechte. Mit dem Manifest der Kommunistischen Partei vom Februar 1848 sowie der Gründung der Neuen Rheinischen Zeitung waren Karl Marx und Friedrich Engels Vorboten und Akteure der Revolution zugleich. Die Revolution 1848/49 ist ein Meilenstein der Demokratiegeschichte. Die Ausstellung zeigt die Vielfalt der Revolution und die Rolle, die Karl Marx und Friedrich Engels in ihr spielten.
In Wuppertal wird die Wanderausstellung vom 20. April bis 23. Juni 2024 im Rahmen der Veranstaltungsreihe Revolution! Demokratie im Aufbruch 1848/49 im Engels-Haus (Engelsstraße 10, Wuppertal) gezeigt.
Weitere Informationen zur Wanderausstellung finden Sie auf der Webseite des Karl-Marx-Hauses: 175 Jahre Revolution 1848/49
Ort: Engels-Haus, Engelsstraße 10, 42283 Wuppertal
Besucherinfos: Engels-Haus
Bereits seit dem Jahr 1968 plante der damalige Kulturdezernent der Stadt Wuppertal, Dr. Dr. Klaus Revermann in Zusammenarbeit mit mehreren Städten aus Nordrhein-Westfalen ein großes Kulturfestival zum Thema „Arbeit und Gesellschaft“. Es sollte in Wuppertal stattfinden, und die Bewohner*innen der weiteren teilnehmenden Städte sollten durch einen kostenlosen Bustransfer dorthin gebracht werden. Beteiligt waren außer Wuppertal die Städte Bochum, Dortmund, Köln, Krefeld und Oberhausen. Neben modernem Theater, neuer Musik und Kunst von etablierten und (noch) nicht etablierten Künstler*innen und Institutionen sollten vor allem auch die Bürger*innen der Städte zu Wort kommen. Die Wochenzeitung DIE ZEIT berichtete: „Urbs – für jeden etwas. Nicht Kulturschau will die Sechs-Städte-Veranstaltung sein, sondern es sollen Anregungen zum Mitmachen und Mitdenken gegeben werden.“
Die Ausstellung wird gemeinsam veranstaltet vom Zentrum für Stadtgeschichte und Industriekultur der Stadt Wuppertal, vom Katholischen Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid sowie von Prof. Dr. Wolfgang Heinrichs mit Studierenden der Bergischen Universität und Beatrix Burghoff mit Studierenden des Bergischen Kollegs Wuppertal. Die Ausstellung stellt auf mehreren Tafeln - thematisch gegliedert – das Programm des Festivals, seine Entstehung und die Rezeption dar.
Kuratorin: Beatrix Burghoff (Bergisches Kolleg)
Ausstellungsorte
Katholischen Stadthaus, Laurentiusstraße 7, 42103 Wuppertal.
Mi. 14. Juni 2023: 14:00-16:00 Uhr
Mi. 21. Juni 2023: 10:00-12:00 Uhr & 14:00 - 16:00 Uhr
sowie bei Veranstaltungen 11.-23. Juni 2023
Als 1848 das Kommunistische Manifest in London veröffentlicht wurde, erreichte der von Karl Marx in zwei Tagen geschriebene Text nur eine kleine Leserschaft. Heute, 175 Jahre später, zählt das Manifest zu den TOP 5 der meistverkauften Bücher der Welt. Es ist ein Klassiker geworden, der zudem zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehört und in mehr als 200 Sprachen übersetzt wurde.
Karl Marx und Friedrich Engels wurden vom Bund der Kommunisten, eine frühe revolutionär-sozialistische Vereinigung, mit der Ausarbeitung eines Statuts beauftragt. Engels, der schon 1847 die „Grundsätze des Kommunismus“ formuliert hatte, schlug die Bezeichnung „Manifest“ vor. Erst mit der weiteren Erstarkung und Institutionalisierung der Arbeiterbewegung seit den 1860er Jahren und dem Revolutionsgeschehen nach dem Ersten Weltkrieg erhielt der sprachlich mitreißende Text die große weltweite Relevanz, die er bis heute besitzt. Auf wenigen Seiten formulierte Marx die materialistisch-historischen Grundlagen des bürgerlichen Kapitalismus und forderte dessen Überwindung: „An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.“
Die Kabinettausstellung im Engels-Haus zeigt eine kleine aber vielfältige Auswahl aus der Wuppertaler Manifest-Sammlung. Ein Schwerpunkt wird auf besonders illustrierte und druckgraphisch herausragende Ausgaben gelegt.
Die Kabinettausstellung „Kein schöner Ding ist auf der Welt, als seine Feinde zu beißen...“, war vom 9. November 2022 bis zum 11. Dezember 2022 im Engels-Haus zu sehen. Die Ausstellung war Teil der Veranstaltungsreihe zum 200. Geburtstag des Dichters Georg Weerth.
Georg Weerths kurzes Leben fiel in eine literarisch wie politisch hochspannende Epoche zwischen Juli- und Februarrevolution in Paris. Ersten literarischen Versuchen in der Tradition der Rheinromantik folgten Reisebilder („Englische Reisen“), Essays über das soziale und politische Leben in England und satirische Gedichte („Heuler und Wühler“) und Feuilletons („Das Domfest von 1848“) für Marxʼ „Neue Rheinische Zeitung“. Er beendete mit seiner „Proklamation an die Frauen“ in der letzten, Ausgabe der „Neuen Rheinischen Zeitung“ vom 19. Mai 1849 abrupt seine literarische Karriere. Als einzige selbständige Buchpublikation erschien im August 1849 sein satirischer Roman „Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski“. Bei seinen verschiedenen Lebensstationen lernte Weerth Freiligrath, Püttmann, Moses Hess, Heine und den Kreis um Marx und Engels kennen.
Vom 10. bis zum 28. November 2021 kann in unserem Museumsstandort Kontor 91 (Werth 91) eine Ausstellung mit Briefmarken, Stempeln, Münzen, Medaillen und Geldscheinen mit Friedrich Engels kostenfrei besichtigt werden. Es handelt sich um eine gemeinsame Ausstellung des Fördervereins Historisches Zentrum e.V., PHILAG Wuppertal e.V. und Münzfreunde Wuppertal e.V.
Seit etwa 100 Jahren sind mehrere Hundert Briefmarken mit Friedrich Engels und/oder Karl Marx erschienen. Die von beiden zusammen entwickelten neuen Ansätze in den Bereichen Philosophie, Ökonomie und Politik haben das 20. Jahrhundert weltweit mitgeprägt. Aber auch im 21. Jahrhundert werden die Gedanken von Engels und seinem Freund weiter diskutiert. Obwohl die Länder des früheren Ostblocks besonders stark vertreten sind, ist z.B. schon 1919 die erste Briefmarke mit dem Porträt von Engels erschienen. Die Briefmarkenausstellung im Kontor 91 präsentiert unter anderem die schönsten Stücke aus der umfangreichen Sammlung von Rolf Walther und bettet die Engels-Briefmarken in ihren historischen Kontext ein.
Die neue Sonderausstellung im Kontor 91 „Blicke in die Vergangenheit–Wuppertal auf historischen Fotografien“ ist eröffnet!
Historische Fotografien aus der Sammlung des Stadtarchivs Wuppertal zeigen faszinierende Blicke auf Barmen und Elberfeld. Diese alten Stadtansichten drehen das Rad der Geschichte zurück und ermöglichen einen historischen Stadtspaziergang, der die Besucher in die Kaiserzeit zurückversetzen. Gezeigt werden unter anderem das ehemalige Stadttheater, Marktplätze sowie Fotografien der Schwebebahn und der Bahnhöfe von einst. Flanieren Sie durch das Wuppertal um 1900!
Ergänzt wird die Sonderausstellung durch Modelle der Wuppertal-Achse e.V., die freundlicherweise als Leihgabe zur Verfügung gestellt werden.
"Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Kommunismus", so hebt das von Friedrich Engels und Karl Marx verfasste Kommunistische Manifest 1848 an, um mit dem kämpferischen Aufruf „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“ zu enden. In vielen anderen Schriften setzte sich Friedrich Engels mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen und Verwerfungen der Industrialisierung im 19. Jahrhundert auseinander. Zusammen mit Karl Marx hat er eine Kritik und Theorie des Kapitalismus formuliert, die bis heute wirkmächtig ist. Damit zählt Friedrich Engels zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, die die Geschichte bis heute beeinflusst haben.
Friedrich Engels`200.Geburtstag feiert Wuppertal mit einer Sonderausstellung vom 29. März bis zum 20. September 2020 im „Haus der Jugend“, unweit zu seinem Geburtsort in Barmen. Die Ausstellung richtet einen historischen Blick auf den Unternehmer, Philosophen und Sozialkritiker, Schriftsteller und Journalisten, Revolutionär und Visionär, aber auch auf den pflichtbewussten Sohn, treuen und großzügigen Freund und geselligen Gastgeber. Sie schildert sein bewegtes Leben zur Zeit der „Industriellen Revolution“, das ihn von Wuppertal aus nach Bremen, Berlin, Paris, Brüssel, Köln, Manchester und London führen sollte. Mit vielen Exponaten, Werken, Bildern und vor allem zeitgenössischen Fotos werden Ereignisse, Lebens- und Arbeitswelt auf dem Weg in die Moderne gezeigt, wie auch Engels sie wahrgenommen hat. Highlights der Sonderausstellung sind Erstausgaben bedeutender Werke von Friedrich Engels sowie originale Handschriften, Karikaturen und Manuskripte, die – multimedial inszeniert – das vielseitige Denken Engels` verdeutlichen. Hinzu kommen persönliche Gegenstände Friedrich Engels` und eine Vielzahl an Exponaten,die Einblick geben in Leben, Werk und Persönlichkeit des berühmtesten Sohnsder Stadt Wuppertal.
Projektverantwortliche
Projektleitung: Dr Lars Bluma
Kuratorenteam: Heike Ising-Alms (leitende Kuratorin), Thorsten Dette, Marina Mohr, Reiner Rhefus
Wissenschaftlicher Beirat: Dr. Anja Kruke (Archiv der sozialen Demokratie/Friedrich-Ebert-Stiftung), Prof. Dr. Wilfried Nippel (Humboldt Universität Berlin), Dr. Regina Roth (Berlin-Brandenburger Akademie der Wissenschaften/MEGA), Prof. Dr. Clemens Zimmermann (Universität Saarland)
Organisation und Verwaltung: Marcus Issel
Exponat- und Leihmanagement: Alexandra Barbian
Finanzen: Birgit Verkennis
Öffentlichkeitsarbeit und Merchandising: Birgit Hoseit-Veljovic
Technik: Jochen Reuter, Kevin Emmerlich
Ausstellungsdesign: Space4
Kriegsende, Revolution, Gründung der Republik, die erste demokratische Kommunalwahl und Reichsverfassung: Die Jahre 1918/19 haben ihre Spuren in der Geschichte hinterlassen und sind dennoch nicht immer hinreichend gewürdigt, stets aber kontrovers diskutiert worden.
Aus Anlass des 100. Jahrestages all dieser Ereignisse haben die Bergische Volkshochschule, das Historische Zentrum Wuppertal und der Bergische Geschichtsverein, Abteilung Wuppertal, unterstützt von Schulen und Vereinen, ein Programm erstellt, das die verschiedenen Aspekte – insbesondere auch die lokalhistorischen Ereignisse - des Revolutionsjahres beleuchtet. Diese werden aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet: politik- und demokratiegeschichtlich, aber auch bildungs- und kulturgeschichtlich. Die handelnden Akteure dieser lange Zeit „vergessenen Revolution“ kommen ebenso zu Wort wie die Kontroversen um Möglichkeiten und Grenzen, Konflikte und Widersprüche dieses historischen Wendepunktes, der die erste parlamentarische Demokratie in Deutschland, die Weimarer Republik, ermöglichte. Viele der Veranstaltungen veranschaulichen die Revolutionsereignisse anhand lokaler Beispiele und erzählen so aus unterschiedlichen Blickwinkeln Kapitel aus der Geschichte der entstehenden Demokratie im Wuppertal.
Prof. Dr. Jochen Johrendt / Bergischer Geschichtsverein, Dr. Detlef Vonde / Bergische VHS, Dr. Lars Bluma / Zentrum für Stadtgeschichte und Industriekultur Wuppertal
Kurator der Sonderausstellung: Reiner Rhefus (Zentrum für Stadtgeschichte und Industriekultur Wuppertal)
AUSSTELLUNG ZUR GELDGESCHICHTE UNSERER REGION MIT BESONDERER PRÄSENTATION DER GOLDWAAGENSAMMLUNG FRIEDRICH WILHELM KRUSE
Die Ausstellung veranschaulicht die Entwicklung des Geld- und Handelsverkehrs im 18. und 19. Jahrhundert und die zunehmende Bedeutung des Geldes für das Wirtschaftsgeschehen. Sie zeigt die Überwindung der Zersplitterung des deutschen Wirtschaftsraums und die Vereinheitlichung von Währungen und Gewichten im Deutschen Zollverein.
Dies ist die letzte Sonderausstellung des Historischen Zentrums vor der vorübergehenden Schließung des Museums für Frühindustrialisierung.
Die großen technischen Innovationen des 19. Jahrhunderts – Dampfmaschine, Eisenbahn, Fotografie, Telegrafie und Automobil – verbreiteten sich relativ schnell und umfassend im damaligen Alltag. Von den Großstädten und den frühindustriellen Fabriken ausgehend, kamen die Neuheiten bald auch auf dem Land, den Flüssen und an den Küsten an. Die Beschleunigung der Produktionsabläufe und Reisewege hatte solch tiefgreifende Auswirkungen auf die Bevölkerung, dass sich die althergebrachte Wahrnehmung von Raum und Zeit veränderte und anpasste. Mit einer Mischung aus Faszination, Überraschung und Angst reagierten die Menschen auf die technischen Maschinen. Gleichzeitig regten diese neuen Erfindungen die Phantasie der Zeitgenossen an und es entstanden Zukunftsvorstellungen, die von paradiesischen Zuständen bis hin zu dystopischen Zukunftsprognosen der Versklavung der Menschen durch Maschinen reichten.
Die Karikatur war das perfekte Medium, um das Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Maschine in humoristischen und kritischen Zeichnungen zu dokumentieren. Publiziert wurden sie als Einzelblattdrucke, in Zeitungen oder Satirezeitschriften und standen so bald einem großen Publikum zur Verfügung. Je mehr die Karikatur durch hohe Auflagen zu einem Massenmedium wurde, desto mehr verdankte sie ihren eigenen Erfolg den Maschinen, nämlich den stetig verbesserten Druckerpressen.
Das Historische Zentrum Wuppertal zeigte in der Sonderausstellung die großen Namen der europäischen Karikatur des 19. Jahrhunderts, wie George Cruikshank, Grandville, Honoré Daumier und Albert Robida, und wie sie humoristisch, aber auch kritisch – zwischen Überraschung und Befürchtung – die technischen Errungenschaften ihrer Zeit kommentierten.