In der alten Industriestadt Wuppertal haben sich immer wieder engagierte Menschen zusammengefunden, die Dokumente und Gegenstände der Industriegeschichte sammeln, zeigen und/oder die alten Produktionsmethoden demonstrieren. Allein zur örtlichen Band- und Flechtindustrie - früher unter dem Begriff „Barmer Artikel" bekannt - gibt es neben dem Museum für Frühindustrialisierung drei weitere lebendige Museen. Auch zur Werkzeugindustrie, zur Kalkgewinnung, zur Verkehrsgeschichte, zum Genossenschaftswesen oder Schulgeschichte sind historische Lernorte und touristische Sehenswürdigkeiten entstanden.
Mit ihren kunstvollen Mustern gilt die Jacquard-Weberei als die „Königsdisziplin der Webkunst“. Noch heute produziert die Bandweberei Kafka by c.pauli hochwertige Jacquard-Bänder, Etiketten und Initialen nach traditionellen Verfahren. Seit über 100 Jahren rattern und knattern die 25 Jacquard-Webstühle um die Wette. Die alte Handwerkskunst des Webens zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, liegt dem Unternehmen am Herzen. Auch in Zukunft wird die Bandweberei Kafka daher als lebendiges Zeugnis der Wuppertaler Industriekultur ihre Türen für Besucher öffnen. Wann es soweit ist, erfahren Sie auf der Homepage www.baenderei-kafka.de Führungen durch die Bandweberei werden auf Anfrage angeboten.
Adresse und Kontakt
c. Pauli GmbH
Bandweberei und Museum Kafka
Öhder Straße 47 und 49
42289 Wuppertal
E-Mail: museum-kafka@c-pauli.de
Homepage
www.baenderei-kafka.de
Im Jahr 1990 wurde der Förderverein Bandwebermuseum e.V. gegründet, der die Arbeit des Bandwebermuseums unterstützt. Die Jahreshauptversammlung bildet das Forum, um Bilanz zu ziehen, die Situation zu beleuchten und geplante Ausgaben und Projekte vorzustellen und zu diskutieren. Neuzugänge – ob Firmen, Fachleute oder Laien – sind herzlich willkommen.
Die Dauerausstellung umfasst über 100 Jahre Bandweberei und Riemendreherei mit funktionierenden Webstühlen, Riementischen und anderen Maschinen, Produkten alter und neuer Art, Dokumenten, Modellen und vielem mehr. Kernstück der Ausstellung ist die Hausbandweberstube alten Stils, die das Leben einer Bandweberfamilie im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts veranschaulicht. Im Bandwebermuseum begegnen sich Vergangenheit und Gegenwart. Die spezifischen funktionstüchtigen Maschinen und Geräte und die vielfältigen Produkte sind eingebettet in ein für Laien und Fachleute anregendes Ambiente.
Adresse und Kontakt
Bandwebermuseum Wuppertal
Wiesenstraße 118
42105 Wuppertal
Tel.: 0202-563 7442
info@bandwebermuseum-wuppertal.de
Aus einem Zusammenschluss ehemaliger Bandwirker unter dem Initiator Josua Halbach bildete sich 1989 der “Arbeitskreis Bandwirkermuseum”. Josua Halbach (Jahrgang 1912), selbst langjähriger Hausbandwirker, ist es zu verdanken, dass mit Unterstützung der Stadt Wuppertal Ronsdorf an historischer Stelle, in der „ehemaligen Preußischen Bandwirkerschule“ ein Bandwirkermuseum unter der Federführung des Ronsdorfer Heimat- und Bürgervereins eingerichtet werden konnte.
Vom handbetriebenen Mühlstuhl (etwa 1836) über elektrisch betriebenen Band- und Jacquardstuhl bis zum modernen Nadelautomaten wird die technische Entwicklung der Bandindustrie gezeigt. Alle Geräte, werden über Transmissionen angetrieben. Winden und Spulmaschinen sowie Schärhaspel vermitteln ein komplettes Bild der heimischen Hausbandwirkerindustrie. Die Herstellung der Riete anhand von Standmustern wird vorgeführt, die Anfertigung von Schetspulen in Mustern und das Schlagen und Schnüren von Jacquardkarten gezeigt. Zahlreiche Fachbücher über die Bandwirkerindustrie und Videobänder zeigen die Arbeit der Bandwirkerei. Eine umfangreiche Bandmusterschau vervollständigt die Sammlung im Bandwirkermuseum.
Adresse und Kontakt
Bandwirkermuseum
Remscheider Straße 50
42369 Wuppertal (keine Postanschrift)
Tel.: 0202 / 563-7222 (AB)
Ansprechpartner: Walter Abram, Telefon 0202 / 467615
E-Mail: mail@bandwirkermuseum-ronsdorf.de
Homepage
www.hub-ronsdorf.de
Öffnungszeiten
Mittwochs, 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr oder nach Vereinbarung.
Der Verein Barmer Bergbahn e.V. wurde 2009 gegründet, als sich die Stilllegung der ersten elektrischen Zahnradbahn Deutschlands in Wuppertal zum 50. Mal jährte. Von 1894 bis 1959 verband sie auf einer Strecke von 1,6 km die Barmer Innenstadt mit dem Toelleturm auf den Südhöhen. Der Bergbahnverein bemüht sich, einen Neubau der Bahn nach historischem Vorbild zu initiieren, wozu die Planungsstudie zur Wiederbelebung der Barmer Bergbahn 2015 an der Bergischen Universität Wuppertal erarbeitet wurde. Daneben sollen die noch vorhandenen Spuren der Zahnradbahn im Stadtbild gesichert und gepflegt werden. Ein weiteres Projekt ist die Bergung des letzten Wagenkastens der Bergbahn, der 1962 im Zoogelände bei einer Hangaufschüttung vergraben wurde.
Adresse und Kontakt
Barmer Bergbahn e. V.
Postfach 10 05 32
42005 Wuppertal
E-Mail: info(at)bergbahn-barmen.de
Homepage
https://www.bergbahn-barmen.de/
Nur an wenigen Orten in der Stadt ist eine ähnliche Vielfalt an Aspekten der Stadtgeschichte nachzuvollziehen, wie im Gebäudekomplex der ehemaligen Konsumgenossenschaft „Vorwärts“ in Barmen: Gegründet 1899 verstanden ihre Mitglieder sich als Teil der damals bedeutenden Arbeiterbewegung im Tal. Die Nationalsozialisten übergaben die Anlage 1933 der SA, die vor Einrichtung des KZ Kemna hier politische Gegner festhielt und folterte. Schließlich dienten Gebäudeteile ab 1936 als Wehrmachts-Kaserne und seit Ende des Zweiten Weltkriegs bis 2018 immer wieder als Wohnstätte für Flüchtlinge. Wir führen Einzelbesucher und Gruppen, gern auch Schulklassen, die hier Geschichte vor Ort nachvollziehen können, durch unsere Ausstellung, die Räume der ehem. Großbäckerei oder zu den Eisenbahngleisen im Kellergeschoss, die bis heute hier zu sehen sind.
Standortadresse
Ehemalige Konsumgenossenschaft Vorwärts
Münzstraße 51-53
42281 Wuppertal
Kontakt
Wolfgang Ebert (Vorsitzender)
Vogelsangstraße 77
42109 Wuppertal
E-Mail: ebert.wuppertal@web․de oder vorstand.fv.vorwaerts@outlook․de
Homepage
http://www.vorwaerts-muenzstrasse.de/
Mit dem Manauelskotten besitzt die Stadt Wuppertal ein industriegeschichtliches Denkmal besonderer Art. Eingebettet ins enge Tal des Kaltenbachs liegt der Kotten auf halbem Weg zwischen Cronenberg und Kohlfurth. Heute ist der Manuelskotten nicht nur die letzte mit einem Wasserrad betriebene Anlage an diesem Bach, sondern im gesamten Stadtgebiet von Wuppertal. Durch die verschiedenen Antriebsarten, die unter seinem Dach versammelt sind, ist er auch einmalig in der gesamten Region. Mit Wasserrad, Dampfmaschine, Dieselmotor, Generator und Elektromotor gibt er einen Überblick über die Geschichte der Energiegewinnung seit dem Mittelalter. Im Manuelskotten wird auch heute noch gewerblich geschliffen und geschärft. Durch die weitestgehend unveränderte Technik und minimale Eingriffe in die Umgebung des Kottens, kann gerade dadurch eine authentische Situation vorgestellt werden.
Adresse und Kontakt
Förderverein Manuelskotten e.V.
Reinhard Grätz
Am Langen Bruch 25
42111 Wuppertal
Homepage
https://www.manuelskotten.de
Die Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit der Geschichte des Nahverkehrs in Wuppertal, aber auch in anderen Regionen. Sie betreibt mehrere historische Busse, die von April bis Oktober zu Stadtrundfahrten eingesetzt werden. Die Stiftung finanziert und betreibt im Wuppertaler Zoo eine personenbefördernde Kindereisenbahn für kleine Gäste des Zoos. Die Erlöse werden ausschließlich zur Unterstützung von gemeinnützigen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche verwendet und gespendet.
Die Oldtimer-Busse der Stiftung werden von der Verkehrshistorischen Arbeitsgemeinschaft (VhAg) der WSW liebevoll gewartet und gepflegt. Darüber hinaus besitzt die Stiftung umfangreiche Archive vieler Verkehrsfotografen.
Adresse und Kontakt
Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte
Postfach 20 18 51
42218 Wuppertal
E-Mail: info@srvg.de
Homepage
www.srvg.de