Das Museum Industriekultur Wuppertal freut sich, den Ankauf eines außergewöhnlichen kartografischen Zeitdokuments bekanntzugeben: Mit großzügiger Unterstützung der Jackstädt-Stiftung konnte eine Originalkarte des Wasserbaumeisters Carl Friedrich von Wiebeking (1762-1842) aus dem Jahr 1790 erworben werden. Die „Carte des Herzogthums Berg dem durchlauchigsten Churfürsten von Pfaltz Bayern und Verweser des Reichs“ ist ein herausragendes Beispiel früher Landesvermessung und stellt das Herzogtum Berg in beeindruckender Detailgenauigkeit dar.
Die Karte bietet nicht nur topografische Präzision, sondern auch einen einzigartigen Einblick in das politische und wirtschaftliche Selbstverständnis der Region am Vorabend der industriellen Revolution. Sie zeigt Flüsse, Straßen, Höhenzüge und Siedlungsstrukturen – und damit auch frühe Voraussetzungen für die Entwicklung des Bergischen Landes zur Industrieregion.
„Mit dem Ankauf dieser Karte gewinnen wir ein wertvolles Exponat, das unsere Sammlung zur regionalen Wirtschafts- und Technikgeschichte auf besondere Weise ergänzt“, sagt Dr. Lars Bluma, Direktor des Museums Industriekultur Wuppertal. „Die Karte ist eine wertvolle Quelle zur Rekonstruktion historischer Siedlungs- und Verkehrsstrukturen – insbesondere in der Frühindustrialisierung des Wupperraumes. Sie dokumentiert die geographischen und infrastrukturellen Voraussetzungen der industriellen Pionierregion Wuppertal.“
Carl Friedrich von Wiebeking, der Schöpfer der Karte, war einer der bedeutendsten Ingenieure, Wasserbauer und Kartografen seiner Zeit. Seine Kartenwerke gelten bis heute als Meisterleistungen der Vermessungskunst im ausgehenden 18. Jahrhundert.


