Revolution!

Demokratie im Aufbruch 1848/49

Die Revolution von 1848/49 markierte in ganz Europa einen demokratischen Aufbruch nach langen Jahren der politischen Restauration. Die Hoffnung auf eine freiheitliche politische und soziale Ordnung mobilisierte sowohl das liberale Bürgertum als auch die Arbeiterschaft, die für direkte, allgemeine Wahlen, Gewaltenteilung, Pressefreiheit, Grundrechte und eine freiheitliche Verfassung kämpften. Der „Druck der Straße“ und die z.B. in Paris, Berlin und Wien ausbrechenden gewalttätigen Barrikadenkämpfe nötigten den feudalen Regimes erste Zugeständnisse ab.

In Elberfeld wurden im Mai 1849, also vor 175 Jahren, ein revolutionärer Sicherheitsausschuss gebildet und Barrikaden zur Abwehr anrückender preußischer Truppen errichtet. Friedrich Engels wurde zum Barrikadeninspekteur ernannt, musste allerdings nach nur wenigen Tagen die Stadt wieder verlassen und sollte sich daran anschließend am badisch-pfälzischen Aufstand beteiligen.

Anlässlich des 175. Jubiläums der Barrikadenkämpfe in Elberfeld haben das Museum Industriekultur Wuppertal, die Bergische Universität Wuppertal und der Bergische Geschichtsverein/Abt. Wuppertal eine fesselnde Veranstaltungsreihe organisiert.

Das vollständige Programm finden Sie hier

Stabwechsel im Stadtarchiv

Thorsten Dette geht, Erik Kleine Vennekate kommt

Nach langen Jahren an der Spitze des Wuppertaler Stadtarchivs geht Thorsten Dette im April 2024 in den Ruhestand. Sein Nachfolger Erik Kleine Vennekate hat bereits seine Arbeit aufgenommen.

Der Historiker mit Schwerpunkt Wirtschafts-, Sozial- und Justizgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts war lange Zeit als Beamter der Stadt Ratingen, zuletzt dort im Stadtarchiv, tätig. Von 2020 bis 2023 hat er das Kreisarchiv im Emsland geleitet. Zum Jahresbeginn ist er als Nachfolger von Thorsten Dette als Archivleiter zum Zentrum für Stadtgeschichte und Industriekultur gekommen.

 

Als vorrangige Ziele seiner Arbeit sieht der gebürtige Düsseldorfer die Zugänglichmachung weiterer Archivbestände für die Öffentlichkeit und die Digitalisierung von vielgenutzten Archivalien, z.B. historischen Zeitungen, damit diese für die Nutzer besser nutzbar sind und die Originale geschont werden. Darüber hinaus plant der dreifache Vater Veranstaltungen zur Stadtgeschichte und Archivführungen im Stadtarchiv anzubieten. Angebote für Schüler und Studierende runden die Aktivitäten ab.

 

Das herausragendste Projekt ist allerdings die Vorbereitung des Umzugs des Stadtarchivs an einen neuen, attraktiven Standort mit ausreichend großen Magazinflächen. Kleine Vennekate hat bereits Erfahrung in diesem Bereich: 2020 leitete er den Umzug und begleitete den Neubau des Kreisarchivs in Meppen. Neben diesen zentralen Themen bleibt die Übernahme von archivwürdigen Aktenbeständen der Stadtverwaltung und von historisch bedeutsamen Nachlässen, Sammlungen u. ä. aus der Stadtgesellschaft Aufgabe des Stadtarchivs. Dies kann allerdings in vollem Umfang erst nach der Schaffung notwendiger Raumkapazitäten durch den Umzug gewährleistet werden.

 

Erik Kleine Vennekate folgt auf Thorsten Dette, der seit September 2010 am Stadtarchiv tätig war und 2012 als Nachfolger von Peter Elsner die Leitung übernahm. Neben der Archivleitung wirkte Dette regelmäßig bei der Konzeption von Museumsausstellungen mit. Zuletzt war er Teil des Teams, das die neue Dauerausstellung des Museums für Frühindustrialisierung kuratiert. Zuvor war er an der großen Engels-Sonderausstellung „Friedrich Engels – Ein Gespenst geht um in Europa“ zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels kuratorisch tätig. Darüber hinaus veröffentlichte er verschiedene Beiträge und ist Autor des Fotobuchs „Wuppertal so wie es war“ In überregionalen Arbeitskreisen und innerhalb der Stadt Wuppertal war Thorsten Dette sehr aktiv. Seine Dienstzeit war geprägt von Themen wie der digitalen Archivierung und der Zukunftsfähigkeit des Stadtarchivs, insbesondere in Bezug auf die Frage nach einem neuen Standort des Stadtarchivs mit größeren Raumkapazitäten. Erik Kleine Vennekate möchte als neuer Leiter des Wuppertaler Stadtarchivs diese Themen weiter voranbringen.

Neue Routenkarte für die Bergische Industriekultur

"Bergische Route der Industriekultur" beim Besucherservice erhältlich

So vielfältig die Industriekultur des Bergischen Landes ist, so vielfältig sind die Schauplätze, an denen Besucher diese erleben können. Museen an authentischen Standorten, mächtige Industriedenkmäler, kleine aber feine Kotten und viele andere Erlebnisorte geben einen Einblick in die Wirtschafts- und Technikgeschichte des Bergischen Landes, eine der ältesten Gewerberegionen Europas. Mit der neuen Routenkarte „Bergische Route der Industriekultur“ des Netzwerk Industriekultur Bergisches Land sind diese Schauplätze nun besser sichtbar.

Ein kartenbasiertes Format ist inzwischen in vielen regionalen Netzwerken als „Route der Industriekultur“ oder „Industrieroute“ als Vermarktungs- und Informationsinstrument etabliert, im Bergischen Land fehlte dieses bis jetzt. Diese Lücke schließt sich nun durch die neue „Bergische Route der Industriekultur“.

„Unsere neue Routenkarte soll ein breitgefächertes Spektrum an Menschen erreichen, die sich als Fachleute, Laien, aus Interesse an Ortsgeschichte oder aus touristischen Beweggründen für die industriekulturellen Schauplätze des Bergischen Landes interessieren“ erklärt Dr. Lars Bluma, Vorsitzender des Netzwerk Industriekultur Bergisches Land e. V.. „Die Karte soll es ermöglichen, sich zentral über die gesamte Breite der Mitgliedsinstitutionen des Netzwerks zu informieren (Standorte, Angebote, Themenschwerpunkte und sonstige Besucherinformationen)“, so Bluma weiter. Über QR-Codes ist die Karte mit den digitalen Angeboten der Standorte und der Webseite des Netzwerks verknüpft, um so die analogen und digitalen Informationsplattformen miteinander zu verbinden.

Die gedruckte Karte kann kostenlos beim Besucherservice des Engels-Hauses während den Öffnungszeiten bezogen werden. 

Neue Mitarbeiterin im >MI< Wuppertal

Stefanie Weyer ist neue Kuratorin
 

Stefanie Weyer M.A. hat Ende letzten Jahres die Stelle der Kuratorin im Museum Industriekultur Wuppertal angetreten. Studiert hat sie in an der Universität zu Köln die Fächer Skandinavistik, Geschichte und Public History.

Erste Erfahrungen sammelte sie bei verschiedenen europäischen und regionalen Ausstellungsprojekten von 2013 bis 2021 in der Villa Römer-Haus der Stadtgeschichte Leverkusen als Beisitzerin des OGV 1979 e.V. Leverkusen. Über eines dieser Projekte und zwar über die Industrierouten Leverkusen, die mit dem Förderverein Rheinische Industriekultur e.V. konzipiert wurden, fand sie ihren Weg zur Industriekultur. Von 2021 bis 2023 arbeitete sie als wissenschaftliche Volontärin Im LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen und kuratierte bei der Neuausrichtung der dortigen Dauerausstellung einen Teil, mit. Weitere Gelegenheiten Erfahrungen als Kuratorin sammelte sie bei der Ausstellung „Klasse und Masse – Kunststoffdesign im Alltag“ des LVR-Industriemuseums.

Nach ihrem Volontariat absolvierte sie über das DFJW ein Praktikum in Paris im Musée de la Libération de Paris.

Orte der Demokratiegeschichte in Wuppertal

Matinee im Schauspielhaus

Am 21. Januar 2024 fand im ehemaligen Wuppertaler Schauspielhaus die vorerst letzte Veranstaltung der Reihe "Orte der Orte der Demokratiegeschichte in Wuppertal" statt.

Mitwirkende bei den Programmpunkten waren Bettina Milz, Inhaltliche Koordinatorin des Pina Bausch Zentrums, Intendant Thomas Braus und Schauspielerin Julia Wolff vom Schauspiel Wuppertal mit der Eröffnungsrede von Heinrich Böll über die Freiheit der Kunst. Florian Schrader, Abteilungsleiter Denkmalschutz und Denkmalpflege der Stadt Wuppertal, zeigte historische Bilder des Schauspielhauses aus der Phase seiner Entstehung. Aus Berlin besuchte der ehemalige Schauspieler der Wuppertaler Bühnen, Martin Weiß (u.a. Titelrolle in Oskar Röhlers Film "Agnes und seine Brüder") das Schauspielhaus an der Bundesallee und las einen Auszug einer frühen Schrift Paul Pörtners. Musikalische Beiträge wurden von Violinistin Julia Kolat beigesteuert. Interviews von Beatrix Burghoff und Studierenden des Bergischen Weiterbildungskollegs Wuppertal mit den Akteuren rundeten die Veranstaltung ab.

Top