Der 63jährige Schleifer Dirk Fromm ist in der Nacht vom 26. auf den 27. Juni verstorben. Schon zu Zeiten, als der Kotten noch im Besitz der Familie Morsbach war, hat der Remscheider Fromm dort den Beruf des Nass-Schleifers gelernt. Nachdem durch den 1990 gegründeten Förderverein 1992 das Industriedenkmal in den Besitz der Stadt Wuppertal überging, wurde für die unteren Räume, also die Schleifer- Werkstatt, ein Pachtvertrag mit Dirk Fromm geschlossen. In aller Frühe begann Fromm seine Arbeit. Er schliff hauptsächlich große Cuttermesser für Maschinen der fleischverarbeitenden Industrie. Das ist wirklich Präzisionsarbeit, denn die zu Kränzen zusammen gesetzten Messer dürfen sich nicht mehr als 2 Gramm voneinander unterscheiden. Sonst wären die Fliehkräfte zu groß. Dass er schon um 5 Uhr oft seine Arbeit begann, lag daran, dass früher auch Metzger schon so früh ihre Messer geschärft haben wollten. Den Frühstart hatte er später einfach beibehalten. Aber auch Besucher, die ihre Küchenmesser geschärft haben wollten, waren Dirk Fromm willkommen. Gerne zeigte er seine Arbeit und das große Wasserrad, mit dem die großen Schleifsteine angetrieben werden können. Neben den Besichtigungsmöglichkeiten durch die Ausstellung im Kotten stand Dirk Fromm für hautnahe Industriegeschichte vom Praktiker. Im Vorstand des Fördervereins sind Mitglieder, die schon dem Gründungsvorstand angehörten. So hat sich in 34 Jahren ein partnerschaftliches Verhältnis entwickelt. Dirk Fromm trug erheblich zu der Einzigartigkeit dieses eben lebendigen Industriedenkmals bei. Der Vorsitzende des Fördervereins, Reinhard Grätz, bezeichnete Fromm als ein „Urgestein des Kottens“, dessen Tod einen großen Verlust bedeutet. Alle Museumsführer, Mitglieder des Fördervereins Manuelskotten und das Museum Industriekultur werden Dirk Fromm vermissen.